Von Tennisfans lange herbeigesehnt kam es bei den Citi Open in Washington endlich zur Premiere des Bruder-Duells Mischa Zverev vs. Alexander Zverev. Den Sieg holte erwartungsgemäß der jüngere der beiden, Alexander "Sascha" Zverev, der mit Rang 3 in der ATP Einzelwertung seinen Bruder um immerhin fast 40 Plätze abhängt. Dennoch konnte der 9 Jahre ältere Mischa über weite Strecken seinen jüngeren Bruder fordern. Mit sehenswerten Ballwechseln wurde das Duell der zwei gebürtigen Hamburger und Wahl-Monegassen zum Highlight des Tages.
Der Sieg gegen Bruder Mischa bedeutet für Alexander Zverev das vierte Viertelfinale in Serie bei den Washington Open. Seit dem ersten Antreten Zverevs 2015 erreichte der 21-jährige immer zumindest das Viertelfinale: 2016 folgte dann ein Ausscheiden gegen Gael Monfils im Semifinale und 2017 schaffte Zverev den großen Wurf mit einem Finalsieg gegen Kevin Anderson. Das bedeutet natürlich auch, dass bei den aktuellen Citi Open für Sascha Zverev 500 Punkte zu verteidigen sind.
Hinter dem Deutschen lauert auf Platz 4 und mit 270 Punkten Rückstand in Schlagdistanz der wiedererstarkte Juan Martin Del Potro. Del Potro konnte zudem beim zeitgleich stattfindenden ATP 250 Turnier in Los Cabos, Mexiko bereits den Halbfinaleinzug fixieren. Zverev steht somit in Washington unter Zugzwang das Turnier zu gewinnen. Die Tennis Buchmacher sehen Zverev zwar als Favoriten auf den Turniersieg, mit Andy Murray, Kei Nishikori und David Goffin ist die Konkurrenz allerdings groß. Als unmittelbar nächste Hürde wartet im Viertelfinale mit Kei Nishikori auch ein sehr unangenehmer Gegner auf Zverev.
Der Japaner bezwang in seiner Achtelfinalpartie in Denis Shapovalov einen Geheimfavoriten auf den Turniertitel. Das Tenniswunderkind aus Kanada ist ein echter Hartplatzspezialist. Nishikoris Sieg über Shapovalov ist daher hoch einzuschätzen. Man darf davon ausgehen, dass Alexander Zverev im Viertelfinale gegen Nishikori stärker gefordert wird, als im Brüderduell gegen Mischa. Kann sich "Sascha" Zverev auch gegen den Japaner durchsetzen, dürfte sich das auch auf die aktuellen US Open Quoten auswirken. Gerade die ersten Hartplatzturniere in Nordamerika gelten nämlich bei den Tennis-Experten immer als wichtige Gradmesser in Hinblick auf die Hartplatz Grand Slams in Flushing Meadows und bei den Australian Open in Melbourne.
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